Duftender Veilchen-Sirup

veilchensirup

Fräulein M. und ich waren auf Veilchenjagd. Im Garten von Fräulein M.s zukünftigen Schwiegereltern sind wir dann fündig geworden: violette Teppiche mit duftenden Veilchen.

Die Blüten haben wir zu einem fein aromatischen und besonderen Sirup verarbeitet.

Von März bis April findet man die blühenden Duftveilchen meist auf schattigen Rasenplätzen, bei Hecken oder am Waldrand. An sonnigen Tagen verströmen sie ihren intensiv blumigen und süßlichen Duft. Die beste Zeit um die violetten Blütenkopfe zu sammeln. Verwechseln kann man sie eigentlich nur mit Hunds-, Hain- oder Waldveilchen, die kaum bis garnicht riechen, aber nicht giftig sind.

Foto 3

Viola odorata L.

 

veilchen
Die mit dem Zuckerwasser übergossenen Veilchenblüten… nun heißt es abwarten und immer wieder schwenken.
Für den Sirup haben wir ein 1l Schraubglas mit Duftveilchen gefüllt (ca. 50g).
Weiters brauchst du noch:
500ml Wasser
500g Zucker
3 Bio-Zitronen

 

Wasser gemeinsam mit dem Zucker unter rühren aufkochen und dann ein wenig abkühlen lassen. Die Veilchenblüten mit dem Zuckerwasser und 14 EL frisch gepresstem Zitronensaft (und eventuell ein paar Zitronenscheiben) übergießen und vorsichtig umrühren. Das Glas gut verschließen und im Kühlschrank 48 Stunden ziehen lassen. Mehrmals täglich schwenken, damit die Blüten durchgemischt werden. Nach ein paar Stunden nimmt der Sirup schon ein wenig rosa Farbe der Blüten an. Umso länger er zieht desto intensiver wird die Farbe. Nach 2 Tagen kann der Sirup durch ein feinmaschiges Tuch abgeseiht werden. Damit er länger haltbar ist, koche ich ihn nochmal kurz auf und gieße ihn heiß in sterile Flaschen ab. Im Kühlschrank aufbewahrt hält er so ein paar Wochen.

Wir trinken ihn mit Mineralwasser aufgespritzt oder als Veilchenspritzer mit Weißwein. Herrlich, sag ich Euch!

Das Veilchen schmeckt nicht nur gut, die Volksmedizin kennt es auch als Heilpflanze. Der Tee aus Blüten und Blättern wirkt schleimlösend und wird somit bei Husten eingesetzt. Auch wirkt er blutreinigend und hilft bei allen Arten von Hauterkrankung wie unreiner Haut, Akne oder Neurodermitis. Hildegard von Bingen nutzte die Heilkraft der Pflanze in einer Salbe zur Vorbeugung von Narbenbildung nach Operationen oder Verletzungen. Auch alte Narben soll es helfen „aufzulösen“.