Kraft durch Baumsaft

baumsaftIm März wenn der Frühling einsetzt und die ersten Frühlingsblumen aus der Erde schießen, setzt auch bei den Bäumen der Saftstrom ein. Das Wasser das von den Wurzeln über die Leitungsbahnen mit hohem Druck bis in die höchsten Triebspitzen schießt enthält viele wertvolle Substanzen wie Kohlenhydrate, Mineral- und Eiweißstoffe. Diese hauchen dem Baum neues Leben ein und lassen Blätter und Blüten sprießen. Diese „Frühlingsenergie“-Botschaft versteht auch unser Körper, wenn wir dieses Baumwasser trinken.

Um den Baumsaft zu gewinnen bohrten wir ein ca. 2 cm tiefes Loch mit einem Durchmesser von 8 mm auf der Sonnenseite des Baumes. In das Loch steckten wir einen passenen Schlauch, mit dem wir das austretende Baumwasser in einem Plastiksack auffangen konnten. Für die Gewinnung von Baumsaft eignen sich Birke, Ahorn, Walnuss, Erle oder Ulme. Um zu testen, ob der Baumsaft schon fließt kann man einen dünnen Ast oder Trieb des Baumes abschneiden. Wenn aus der Schnittfläche Wasser austritt, dann ist der richtige Zeitpunkt zum Anbohren. Besonders gut fließt der Saftstrom an warmen baumsaft2Tagen, die auf eine kalte Nacht folgen. Es ist faszinierend wie viel und wie rasch das Wasser aus dem Loch austritt. In gut eineinhalb Stunden konnten wir cirka einen halben Liter Baumwasser „ernten“! Schon ein viertel Liter pro Tag reicht für eine Frühjahrskur. Es schmeckt erfrischend und süßlich. Der Zuckeranteil von Ahornwasser liegt bei ca. 4%, der der Birke bei ca. 2%.

Sobald die Blätter austreiben stoppt der Saftstrom. Das von uns gebohrte Loch verschließt der Baum von selbst und das bisschen Wasser das wir ihm entnommen haben gleicht er im Laufe der Vegetationsperiode aus.

Gezapft werden darf natürlich nur auf den eigenen Bäumen. Es ist keine Selbstverständlichkeit für mich, dass ich mir einfach von dem Baum nehme. Wenn ich dies tue, dann mache ich das mit Respekt und Dankbarkeit gegenüber meinem Baum.