Tausendschön – Gänseblümchen-Öl

gänseblümchen

Das Gänseblümchen wächst so zahlreich, dass es uns vielleicht gewöhnlich erscheinen mag, aber hinter dem kleinen Blümchen versteckt sich ein Tausendsassa.

Neben Arnika und Ringelblume zählt das Gäsenblümchen zu den Wundheilpflanzen und hilft bei Prellungen und Blutergüssen. Nicht umsonst wird es auch „Arnika der Wiese“ genannt. Da es unreine, pickelige Haut wieder schön macht, hat ihm der Volksmund den Namen „Tausendschön“ gegeben. Ein Mazerat aus Gänseblümchen hilft Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Seine Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und schleimlösend bei Husten und Erkältung. Blätter und Blüten pimpen jeden Salat, selbst die Knospen lassen sich als falsche Kapern einlegen.

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GÄNSEBLÜMCHEN ÖL

Heute habe ich die Blütenköpfe gesammelt um sie in Öl auszuziehen. Besonders gern sammle ich dafür die rosa gefärbten Blüten. Sie haben den roten Farbstoff Anthocyan eingelagert. Dadurch sehen sie nicht nur hübsch aus, sondern die Pflanze schützt sich damit vor UV-Strahlung oder Kälte. Anthocyane haben eine antioxidative Wirkung. Sie binden freie Radikale und schützen somit unsere Zellen und DNA vor Schäden.

Die gesammelten Blütenköpfe lasse ich auf einem Stück Küchenrolle für ein paar Stunden anwelken. Somit kann ein Teil des Wasser in den Blüten verdunsten und Bewohner wie kleine Insekten, haben Zeit sich ein neues Zuhause zu suchen. Das Anwelken lassen ist bei einem Ölauszug wichtig, da ein feuchtes Pflanzenmaterial später zu Schimmelbildung im Öl führen kann.

Die angewelkten Gänseblümchen-Köpfe fülle ich 3/4 hoch in ein kleines Schraubglas und bedecke sie bis zum Glasrand mit Bio-Mandelöl. Auch Sesam-, Sonnenblumen- oder Olivenöl würden sich eignen. Deckel drauf und nun an einem warmen Ort für circa drei bis sechs Wochen ziehen lassen. Ich drehe und wende das Glas jeden Tag, damit die Wirkstofffe besser ins Öl übergehen können.

Danach wird das Öl mit Hilfe eines Trichters und einem Kaffee- oder Teefilter in eine dunkle Glasflasche gefiltert und abgefüllt. Das Pflanzenmaterial im Filter besser nicht ausdrücken, da die Schwebstoff im Öl die Haltbarkeit verkürzen.

Das fertige Gänseblümchenöl kannst du nun vielseitig verwenden, als:

  • Gesichtsöl bei entzündeter, unreiner Haut
  • Erste Hilfe-Öl bei Prellungen und Quetschungen
  • Bäuchlein-Öl zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen
  • Körperöl zur Straffung des Bindegewebes

 

Aua-Salbe

Bei Prellungen mit blauen Flecken finde ich die Kombination mit ätherischem Immortellenöl in einer Salbe toll:

100 ml Gänseblümchen-Öl
7 g Bio-Bienenwachs
6 g Bio-Kakaobutter oder Bio-Sheabutter
60-120 Tropfen ätherisches Immortellenöl bio

 

Bienenwachs zusammen mit dem Gänseblümchenöl im Wasserbad langsam schmelzen lassen. Herausnehmen und die Kakaobutter oder Sheabutter in der Restwärme zergehen lassen. Etwas abkühlen lassen und das ätherische Öl unterrühren. In kleine Tiegel abfüllen.

Die Salbe verwende ich bei Prellungen, die meistens mit bösen blauen Flecken einhergehen. Immortellenöl hat die Eigenschaft blaue Flecken schnell aufzulösen. Es ist sehr hautverträglich, auch für Kinder, und entzündungshemmend. Da das ätherische Öl hoch dosiert ist (2,5-5%ige Verdünnung), ist die Salbe nicht für die Daueranwendung gedacht. Immortellenöl hat einen süßen, erdigen-schweren Geruch, den man mögen muss. Diese Salbe lässt Schwellungen, Schmerzen und blaue Flecken bei mir in wenigen Tagen verschwinden.

 

Ach ja, und nicht vergessen: Wer die ersten drei Gänseblümchen im Jahr isst, bleibt das ganze Jahr über gesund. So sagt es zumindest eine alte Volksweisheit. Die lässt erkennen, dass das Gänseblümchen schon lange zu den wichtigen volksmedizinischen Heilpflanzen zählt.